Martin Muser

Was macht der eigentlich gerade so?

Mein neues Projekt hat den Arbeitstitel „WEIL.“ und ist eine Quälerei. Selbst Schuld, sag ich mal. Ein (Jugend)Buch (14+) über Gewalt, Angst und Ausgeliefertsein. Und über die Brüchigkeit der Zivilisation. Eine Geschichte, wie ich sie selbst nie erleben möchte, und die ich schon Jahre mit mir rumtrage. Zusammen mit dem Unbehagen bei der Aussicht darauf, sie zu schreiben. (Nebengedanke: Wie hat Bret Easton Ellis es nur geschafft, so einen monströsen Text wie „American Psycho“ zu schreiben, ohne dabei monströs depressiv zu werden?) Ich habs trotzdem gemacht und bin über den Punkt, wo das Papier halb leer ist. Es ist nun halb voll.

Vor dem Hintergrund von Corona, Klima, Rassismus- und Genderdiskussion schien mir die Gewalt-Thematik zuletzt nahezu „veraltet“ und historisch überwunden. Nach den Ereignissen des neuen Kriegs scheint sie mir nun entsetzlich aktuell und alles, was ich schreibe und schon geschrieben habe, zu harmlos.

Das Buch erscheint im Frühjahr 2023 bei Carlsen. Also, wenn alles klappt.