Martin Muser

Die 200. Lesung

Hätte nie gedacht, dass ich durch die Kinderbücher derart rum kommen würde. Heute hatte ich meine 200ste Lesung. In Forchheim. Beim Schullesefest „Blätterwald“.


Bei der allerersten Lesung im Mai 2018 in der Buchhandlung „Dante Connection“ Berlin bin ich noch gestorben vor Angst. Irgendwas in mir sagte, dass es nur peinlich werden könne und ich in leere Reihen gucken würde, sobald ich den Blick vom Buch hebe. Aber es kam nicht so. Es ging weiter mit Einladungen und Anfragen. Obwohl ich meistens „nur“ die klassische „Wasserglas-Lesung“ mache – also nix mit Medien. Ich fuhr kreuz und quer durch die Republik – von Dußlingen bis nach Zippendorf. Ich las in Schulen, Bibliotheken, auf Festivals und in Buchhandlungen. Der Börsenverein verlieh mir das Prädikat „Leskünstler 2020“. Und einmal war ich sogar in Abu Dhabi.
Die kleinste Lesung war mit zwei Zuhörer*innen (in Neubrandenburg), die größte mit 300 (in Köln). Ungefähr zehn Lesungen waren online. Mindestens vier Lesungen gingen richtig in die Hose.
Manchmal fühle ich mich wie ein One Trick Pony, manchmal wie ein Raubtierdompteur, manchmal ist es anstrengend, aber meistens ist es zum Glück einfach ein großer Spaß. Kinder sind ein unbestechliches Publikum. Die haben gelacht und gestöhnt, mir Löcher in den Bauch gefragt und mich manchmal auch völlig aus der Fassung gebracht. Insgesamt war es in jeder Hinsicht Horizonterweiternd. Danke an alle, die das möglich gemacht haben, allen voran Ulrike Dick und Katrin Hogrebe vom Carlsen Verlag.
Und jetzt gehts weiter… mit Lesung 201 und 202.